Weinprojekt 4. Etage
Die Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eines abends saßen mal wieder zwei Gestalten, nennen wir sie der Anonymisierung halber mal Sebastian W. und Robin d. W. in der gemütichen Etagenküche auf der 4. Etage und diskutieten über ein paar neue Projekte, welche man doch mal beginnen sollte. Schnaps brennen wurde dann erst mal verworfen weil es doch nicht ganz rechtens ist. Eine weitere Idee, Bier brauen, wurde wegen fehlender Waschmaschine und der befürchteten Geruchsbelästigung auch nicht weiter verfolgt.
Also blieb nur noch die Nummer drei:
Der gute alte Wein ist doch eigentlich eine gute Idee. Also schnell mal in der etageneigenen Bibliothek auf Literatursuche gegangen und auch recht schnell fündig geworden:
- Wein aus eigenem Keller - Trauben-, Apfel- und Beerenwein von Wolfgang Vogel
- Hobby-Winzer von Gerd Ulrich
Damit lässt sich doch schon mal was anfangen.
Die Vorbereitungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach längerer Recherche (die Idee wurde sicher ein halbes Jahr immer wieder verschoben)stand dann endlich fest was für ein Wein es weden sollte. Die Entscheidung viel auf einen Honigwein. Nicht grade anspruchslos, aber da keine Früchte entsaftet werden müssen (wenn schon Wein selber machen, dann auch richtig)doch die einfachere Variante. Außerdem sicher eine gute Übung für weitere Weine. Fehlen nur noch einige Sachen die für den eigenen Wein auf keinen Fall fehlen dürfen. Da wären zum Beispiel:
- 10 Liter Weinballon (sollte für den Anfang reichen und steht noch Zuhause rum)
- Gährröhrchen
- Hefe (Port bringt den höchsten Alkoholgehalt)
- Hefenährsalz
- Fruchtsaft
- Honig
- Milchsäure
- und ein Trichter
Das sollte erst mal für den Anfang reichen und wir werden zu gegebener Zeit mal sehen was noch fehlt. Aber ganz ohne Plan wollen wir dann doch nicht an die ganze Sache ran gehen. Also gibt es hier eine Tabelle mit den Rezepten (hoffendlich auch von zukünftigen Weinen):
Weinart | Früchte [kg] | Wasser [l] | Milchsäure [g] | Hefenährsalz [g] |
---|---|---|---|---|
Honigwein 2011 | 2.5 | 7 (davon 2 l Fruchtsaft) | 40 | 2 |
to be continued... |
Honigwein 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
06.02.2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach leichter Verspätung ging es jetzt endlich los. Und professionell wie wir waren haben wir erst mal einen Gähransatz hergestellt.
- 1 Liter naturtrüber Apfelsaft
- Reinzuchthefe Port (flüssig)
- 1 g Hefenährsalz
Das ganze wird in eine 1.5 Liter Flasche gegeben, gut vermischt und mit einem Gährröhrchen verschlossen. Nach einem Tag fängt das ganze dann schön an zu gähren.
-
Jetzt geht's los. Ein mal der Gähransatz.
09.02.2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Hefe im Gähransatz hat sich schön brav vermehrt, also geht es jetzt weiter mit dem eigentlichen Wein:
- 2.5 kg Honig (der klare, billige aus dem LIDL)
- 1 Liter roter Traubensaft (auch aus dem LIDL)
- 5 Liter Wasser (Nicht aus dem LIDL sondern aus dem Wasserhahn...was den sonst)
- 10 g Weizenmehl (etwa 1 Esslöffel)
- ca. 40 g Milchsäure
- 1 g Hefenährsalz
Damit sich der Honig besser löst wurde das Wasser und der Traubensaft auf ca. 50 °C erhitzt (ein Thermometer war hier dann doch recht hilfreich) und der Honig und die Milchsäure darin gelöst. Da Honig von Natur aus sehr wenige Schwebstoffe besitzt wurde noch etwas Weizenmehl zugegben. Bevor die Hefe aus dem Gähransatz zugegeben wird, mußte die Honig-Lösung wieder unter 30 °C abgekühlt sein, da sonst die Hefe direkt wieder abstirbt (das Abkühlen dauerte echt mal ewig). Zu guter Letzt hat die Hefe noch etwas Nahruch bekommen, damit sie auch schön aus dem Honig Alkohol macht. Jetzt heist es warten und den Wein mind. ein mal am Tag gut durchmischen.
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Viel Honig für den Koch. -
Die Suppe ist angerichtet...und richt und schmeckt extrem süß. -
Zum Abfüllen wurde extra Spezialwerkzeug angeschafft. Eine abgeschnittene Cola-Flasche. Sollte der Wein also ein leichtes Cola-Aroma im Abgang haben...hier der Grund.
10.02.2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dank der lieben Hefe hat bereits nach einem Tag eine starke Gährung (starke Blasenbildung im Gährrörchen) eingesetzt.
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Relativ starke Gährung mit Schaum auf der Oberfäche.
20.02.2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Vergleich zum Anfang hat die Gährung schon stark nach gelassen. Auch scheint die Rotfärbung vom Traubensaft verschwunden zu sein. Es wird doch ein heller Honigwein.
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Gährung hat nachgelassen. Im Vergleich zum Bild oben weniger Schaum auf der Oberfläche.
Irgendwann im Mai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weiter geht's mit der Zauberküche! Und Trockeneis ist schon ein schönes Spielzeug. Aber von vorne. Also alle Schwebstoffe haben sich nach langer (oder vielleicht zu langer) Zeit am Grund des Gährballons abgesetzt. Zeit für den ersten Abstich. Also mit nem Schlauch (findet man fast überall) den klaren Honigwein in einen Topf überführt und dabei möglichst den Sumpf im Gährballon gelassen. Das hat glaub ich ganz gut geklappt. Danach kam der spassige Teil des Abends "Operation Trokeneis". Nach dem der Ballon ausgespült worden ist wurde das Trockeneis (für alle die nicht wissen was Tockeneis ist...mensch wir sind hier an einer Eliteuni) mit der eigens dafür entwickelten Apparatur wieder in Gas umgewandelt und Gährballon damit geflutet. Anschließend wurde der klare Honigwein wieder eingefüllt und noch mehr Kohlendioxid drüber geleitet. Der ganze Ansatz wurde anschließend wieder mit einem Gähraufsatz verschlossen. Oh man, ich will die Bilder dazu mal sehen. In live war das echt ein Gaudi.
Ach ja...probiert haben wir natürlich auch. Daher kommt der Kommentar oben, dass das ganze evl. auch etwas zu lange gestanden haben könnte. Aber EtOH hat sich auf jeden Fall gebildet. Am Geschmack müssen wir noch etwas arbeiten. Aber der Wein ist ja noch nicht fertig.
Wie geht es aus?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Und vor der Weinprobe kann ich nur sagen: Wehe einer klaut unsern Wein. Das geht mal garnicht.
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WISSENSCHAFTLICHES FORSCHUNGSPROJEKT!! Bitte den Wein nicht mitnehmen, wegschmeißen oder verschütten.